In der Schiessanlage Obertel in Suhr (AG) fand der 16. Röbi-Wüest-Cup statt. Im Halbfinal standen sich die beiden Favoriten, die den Cup schon mehrmals gewonnen hatten, gegenüber.
«Es ist jedes Jahr wieder eine neue Situation und ein ganz neues Gefühl, an diesem Wettkampf teilzunehmen», erklärt Christian Klauenbösch. Er ist am Sonntagmorgen mit 29 weiteren Schützen zur Schiessanlage Obertel im Aargauischen Suhr gefahren, um am Röbi-Wüest-Cup teilzunehmen – und ihn hoffentlich zu gewinnen. Um 8.30 Uhr, noch bevor sich die Sonne zwischen den Wolken durchdrücken mag, stehen die Schützinnen und Schützen bereit, um die meisten Ringe zu schiessen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Cups kommen aus der ganzen Schweiz, aus Vereinen, die zu den Freunden des Aargauer Schützenvereins gehören.
Der Röbi-Wüest-Cup hat spezielle Regeln. Zunächst schiessen alle Schützinnen und Schützen. Die besten Acht qualifizieren sich direkt für den Achtelfinal. Alle anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen in die sogenannte Hoffnungsrunde. In dieser können sich wieder die besten Acht für den Achtelfinal qualifizieren. Die Paarungen im Achtelfinal werden per Jasskarte ausgelost. Unter den Achtelfinalteilnehmern finden sich zwei Favoriten: Christian Klauenbösch und Dieter Grossen. Grossen hatte den Cup in den vergangenen drei Jahren gewonnen. Entsprechend wollte er seinen Titel verteidigen. Klauenbösch gehört ebenfalls zu denjenigen, die den Cup schon einmal gewonnen haben. Für den 32-jährigen Bottenwiler läuft der Cup anfangs sehr gut, im Achtelfinal startet er mit 149 Punkten, im Viertel- und im Halbfinale schiesst er sogar 150 Punkte – das Maximum in diesem Wettkampf. Doch die Punkte werden hier nicht zusammengezählt, sondern jede Runde muss für sich gewonnen werden. Das macht den Wettkampf für die Zuschauer besonders interessant, da jede Runde zählt.
«Es ist immer interessant, wie sich die Favoriten schlagen und wie sie schiessen», sagt Röbi Wüest, der den Wettkampf durchführt. Er hatte den Cup vor rund 16 Jahren ins Leben gerufen, damals unter einem anderen Namen. Wüest ist passionierter Schütze und war lange Mitglied des Vorstands des Aargauer Schützenverbandes. Nach seinem Austritt wurde der Cup in Suhr nach ihm benannt, um ihn für seine Arbeit zu ehren.
Gegen Mittag läuft der Halbfinal und der Final. Die beiden Favoriten Dieter Grossen und Christian Klauenbösch stehen gegen Beat Elmer und Gregor Broder im Halbfinal. Elmer hatte im Viertelfinal ebenfalls 150 Punkte geschossen und gewinnt den Halbfinal überraschend gegen Dieter Grossen. Doch am Ende gewinnt Christian Klauenbösch den Final um den 1. und 2. Platz gegen Beat Elmer mit 148 Punkten. Mit Bronze muss sich der zweite Favorit, Dieter Grossen, begnügen. «Ich hatte ehrlichgesagt nicht damit gerechnet, heute zu gewinnen», sagt Klauenbösch nach dem Wettkampf. Einen Korb mit ausgewählten kulinarischen Spezialitäten hat er gewonnen. «Das ist eine super Entschuldigung für meine Familie, dass ich heute morgen so früh aus dem Haus bin», witzelt er. Für seinen dritten Sieg an diesem Turnier hat sich das frühe Aufstehen definitiv gelohnt.