Kantonaler Gruppenfinal Nachwuchs 2024
Fotos Neli Widmer
Fotos Neli Widmer
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Ammerswil dominierter Gruppenfinal des Nachwuchses
Auf der regionalen Schiessanlage Grütt von Bad Zurzach trugen die Nachwuchsschützen am Nachmittag von Samstag, den 24. August, den Gruppenfinal aus. Einige der jungen Schützinnen und Schützen, die am Vormittag des 24. August an der Aargauermeisterschaft in Möhlin teilgenommen hatten, standen am Nachmittag in Bad Zurzach bereits wieder im Einsatz. So die junge Kaya Buser, die in Möhlin für den PV Kölliken den zweiten Platz im Pistolenschiessen erzielt hatte und am Nachmittag in Bad Zurzach für die SG Strengelbach am Gruppenfinal teilnahm. Nachdem Kaya Buser in Möhlin den Aargauermeistertitel mit der Pistole nur knapp verpasst und hinter Siegerin Ayleen Paolozzi (Fahrwangen) den zweiten Platz belegte hatte, wurde sie am Gruppenfinal mit den Strengelbachern Fünfte. Auf dem letzten Platz des Gruppenfinals landete der Nachwuchs des SV Gansingen. «Diese Fricktaler hatten auch schon weiter oben auf der Rangliste gestanden» kommentierte Bernhard Kayser vom AGSV das eher unerwartete Ergebnis der Gansinger
Zwei Siege für Ammerswil
Denn sowohl in der Kategorie «Jugend- und Sport» wie auch bei den U-15 schwang beide Male die Schützengesellschaft Ammerswil obenaus. Während bei der Kategorie JS der Sieg von Ammerswil deutlich ausfiel – sie gewannen mit 30 Punkten Vorsprung vor Frick und Baden – gab es bei der U-15 eine knappe Entscheidung. Am Schluss lag Ammerswil nur um einen Punkt vor Boswil und um fünf vor Baden. Das siegreiche Quartett bei den Jungschützen bildeten für Ammerswil die Amazone Sophie Henninger mit den Burschen Samuel Schneeberger, Prisco Wellinger und Florian Deubelbeiss. Bei der U-15 holten sich Gian Weibel, Jan Stadler und Gabriel Gehrig den Sieg nach Ammerswil. Frauenpower hatte es nicht nur in der Siegermannschaft von Ammerswil bei den Jungschützen. Bei den zweitplatzierten Jungschützen des FSV Frick waren mit Riwana und Kaja Plattner sogar zwei junge Damen mit von der Partie. Komplettiert wurde dieses Team durch Silas Schmid und Dion Smakolli. Zusammen mit den Mitgliedern der Schützengesellschaft Zurzach hatten die Funktionäre des Aarg. Schiessport-Verbandes AGSV, mit Bernhard Kayser an der Spitze, für eine einwandfreie Organisation des Gruppenfinals der Nachwuchsschützen auf der Schiessanlage Grütt von Bad Zurzach gesorgt.
Auf der Schiessanlage Röti von Möhlin wurden am Samstag, den 24. August, die Aargauermeister erkoren.
Im Pistolenschiessen war der 50jährige Dieter Grossen (Full-Reuenthal), der auch Präsident der Schützengesellschaft Klingnau ist, einmal mehr eine Klasse für sich. Grossen war nicht beizukommen und er sicherte sowohl im A-Einzelmatch über 50 Meter, im B-Einzelmatch über die gleiche Distanz, und im C-Match über 25 Meter den Titel. Trotz diesen Erfolgen war Grossen mit seinen Resultaten, die hinter den zum Teil von ihm gehaltenen Aargauer Rekorden zurücklagen, nicht ganz zufrieden: «Ich habe schon besser geschossen. Aber zum Sieg und zur erfolgreichen Titelverteidigung hat es gleichwohl gereicht». Das Wetter hatte keinen Einfluss darauf, dass Grossen mit den Ergebnissen nicht ganz zufrieden war: «Ich liebe es, wenn es warm ist. Das war nicht der Grund, wieso ich hinter meinen beiden Aargauer-Rekorden zurückblieb». Mit den neuesten Erfolgen hat Grossen damit an Aargauermeisterschaften im Pistolenschiessen mehr als 70-mal Gold gewonnen. Eine Erfolgsserie, die sicherlich seinesgleichen sucht. In den Finalläufen über 50 Meter kamen Patrick Hunn (Wohlen) und Thomas Vock (Lenzburg) auf die Ehrenplätze.
Muri gewinnt Gruppenwettkampf
Im Gruppenwettkampf über 300 Meter mit dem Standardgewehr gewann Muri vor Lenzburg und Zofingen. Bester Einzelschütze war der für Lenzburg antretende Rolf Denzler. Denzler gewann mit neun Punkten Vorsprung auch die Einzelmeisterschaft über 300 Meter. Er siegte hier vor Jürg Luginbühl und Markus Mathis. Luginbühl und Mathis konnten sich mit dem Sieg im Gruppenwettkampf trösten, gehörten doch beide der siegreichen Mannschaft Muri an. Im 300-Meter-Einzelfinal mit der Ordonanz-Waffe holte sich Walter Schumacher (Schinznach-Dorf) den Sieg. Schumacher hatte nach der Qualifikation noch auf dem vierten Platz gelegen. Im Finale konnte er dann aufdrehen und sich vor Hans Schumacher (Brugg) und Alexander Buttazzo (Ittenthal) auf den ersten Platz setzen. Bei der freien Waffe über 300-Meter gewann Rafael Bereuter (Buttwil) den Titel. An diesem Wettkampf beteiligten sich allerdings nur fünf Schützen.
Guter Frauen-Nachwuchs im Pistolenschiessen
Im Pistolenschiessen gewann Gregor Bader (Baden) den Titel mit der Ordonnanz-Waffe. Broder schoss 569 Punkte und übertraf damit den von ihm gehaltenen Aargauer-Rekord um fünf Punkte. Auch der Pistolen-Nachwuchs trug eine Aargauermeisterschaft aus. In der Kategorie U-21 über 25 Meter setzten sich mit Ayleen Paolozzi (Fahrwangen) und Kaya Buser (Kölliken) zwei Mädchen an die Spitze der Rangliste. Die beiden Amazonen hatten die ruhigere Hand als ihre männlichen Konkurrenten und liessen diese um 30 und mehr Punkte klar hinter sich. Bei den jüngsten Pistolenschützen, derjenigen der Kategorie U-15, waren die Mitglieder des Pistolenschiess-Clubs Fahrwangen unter sich. Mit Lars Roth, Lars Bänniger und Ramiro Mattmann belegten sie die drei ersten Plätze.
Zu einem Erfolg wurde der Final der Gruppenmeisterschaft vom vergangenen Samstag, den 1. Juni in der Gemeinschaftsschiessanlage «Röti» in Möhlin. Es wurde nicht nur gut geschossen, sondern auch die Beteiligung durfte sich sehen lassen.
Insgesamt waren es 117 Gruppen à fünf Personen, die sich an diesem Wettbewerb beteiligten. Da brauchte es die Gemeinschaftsschiessanlage «Röti» in Möhlin. «Möhlin hat wie die Schiessanlage in Buchs die notwendige Anzahl Scheiben, damit wir den Anlass in einem Tag abwickeln können. Deshalb wechselt der Verband auch immer wieder zwischen Möhlin und Buchs ab. Wenn wir in einem kleineren Stand schiessen würden, müssten wir wohl schon am Freitagabend mit dem Wettkampf beginnen», erklärte Jürg Weber, Abteilungsleiter Gewehr 300 Meter im Aargauer Schiessport-Verband.
Gute Resultate
In Möhlin wurde vom Samstagmorgen bis in den späten Nachmittag geschossen. Auf dem 300-Meter-Stand wurden die Schützen je nach Gewehrart in drei Felder aufgeteilt. Mit 53 Gruppen wies das Feld D, das am Samstagvormittag im Einsatz stand, die grösste Beteiligung auf. Hier schwang die Schützengesellschaft Lauffohr obenaus. Für die Sieger schossen Hans und Walter Schumacher, Michael Hossle, Thomas und René Chopar. Die Lauffohrer siegten mit sechs Punkten Vorsprung vor dem Freien Schiessverein Frick und dem Schiessverein Gansingen. 31 der teilnehmenden Gruppen qualifizierten sich für die Eidgenössische Hauptrunde. Darunter auch die Gruppe des Schützenvereins Helvetia Oberzeihen, in welcher Nationalrat Christoph Riner einer der fünf Schützen war. «Ich persönlich war von meinem Resultat nicht so überzeugt. Aber dass es uns für die eidgenössische Hauptrunde gereicht hat, freut mich sehr», stellte der prominente Schütze nach dem Wettkampf fest. Riner dürfte es wie vielen Anderen der Erfolgreichen gegangen sein: Auf die Teilnahme an der nationalen Hauptrunde hatten zwar viele gehofft. Tatsache war sie allerdings erst nach dem Wettkampf und die meisten freuten sich darüber. Anton Weiss von den Talschützen Sulz und Hans Schumacher von der Schützengesellschaft Lauffohr waren mit je 144 Punkten im Einzelnen die Tagesbesten.
Viel Frauenpower
Im Feld A qualifizierten sich 21 Gruppen für die Eidgenössische Hauptrunde. Lediglich vier Gruppen verpassten diese. In diesem Feld landete die Schützengesellschaft Aarau gleich einen Doppelsieg. Die beiden Frauen Bettina Bereuter und Michèle Maurer holten sich zusammen mit drei ihren männlichen Kollegen Andrea Rossi, Rafael Bereuter und Thomas Läuppi den Sieg. Sie liessen die Gruppe 2 der Schützengesellschaft Aarau um sechs Treffer und die Drittplatzierte Schützengesellschaft Oftringen-Küngoldingen um zehn Zähler hinter sich. In dieser Kategorie war in jeder Hinsicht Frauen-Power angesagt: Nicht nur in den erfolgreichsten Gruppen trugen Frauen zu den Siegen bei, sondern auch im Einzelklassement erzielten mit Annemarie Keusch, Schützengesellschaft Boswil (196 Punkte) und Bettina Bereuter, Schützengesellschaft Aarau (195 Punkte) zwei Frauen die besten Einzelresultate.
Im Feld E schwang die Schützengesellschaft Ammerswil in der Besetzung Adrienne Wellinger, Sophie Henninger, Stefan Leder, Adrian Gehrig und Florian Deubelbeiss mit vier Treffern Vorsprung vor dem Schiessverein Gansingen und den Feldschützen Dintikon obenaus. Mit je 142 Punkten waren hier André Erdin vom Schiessverein Gansingen und Beat Kopp von den Feldschützen Buttwil-Geltwil die Tagesbesten. In dieser Kategorie qualifizierten sich 26 von 29 Gruppen für die Eidgenössische Hauptrunde.
Mit 117 Gruppen und fast 600 Schützinnen und Schützen darf der Final der Gruppenmeisterschaft als Volltreffer bezeichnet werden.
Fotos: Neli Widmer und Jürg Weber
Noch fast drei Wochen dauert es, bis vom 24. bis 26. Mai das Eidgenössische Feldschiessen stattfindet. Mit dem traditionellen Kick-Off, der am Donnerstag, den 2. Mai, in Kölliken stattfand, machte der Aargauer Schiesssport-Verband auf das grösste Schützenfest der Welt aufmerksam. Zum Kick-Off gab es von der schiessenden Prominenz nicht nur viele Treffer auf den Sturmgewehr- und Pistolen-Scheiben, sondern auch prägnante Worte.
«Jede Schweizerin und jeder Schweizer ab dem zehnten Altersjahr kann am Feldschiessen teilnehmen», erklärte Thomas Scheuzger, der im Verband für das Feldschiessen Zuständige, am Kick-Off. Und mit einem Augenzwinkern: «Wir wollen hinter den Berner der Kanton mit dem meisten Teilnehmern sein. Wir wollen vor allem die Zürcher in Sachen Teilnehmer schlagen». Der Kick-Off zum grössten Schützenfest der Welt findet jedes Jahr in einem anderen Bezirk statt. In diesem Jahr war der Bezirk Zofingen an der Reihe. Dieser Kick-Off fand am Abend des 2. Mai auf der Schiessanlage Ghürst in Kölliken statt.
Regierungsrat erfreut über mehr Jungschützen
Gemäss Regierungsrat Jean-Pierre Gallati, der am Kick-Off als einer der Prominentesten teilnahm und mit dem Sturmgewehr 53 Treffer erzielte, ist die Teilnahme am Feldschiessen wichtiger als der Rang: «Mit meinem Ergebnis bin ich zufrieden. Wäre ich nicht Regierungsrat, hätte ich wohl keine Kranzauszeichnung erhalten. Wichtig ist: Die Teilnahme steht beim Feldschiessen im Vordergrund, nicht das Resultat». Der in der kantonalen Regierung für das Militär- und Schiesswesen zuständige Regierungsrat zeigte sich über die Zunahme an Jungschützen erfreut: «Da leisten die Schützenvereine und ihre Funktionäre vorbildliche Arbeit. Obwohl das freiwillige Engagement vieler Leute in den Vereinen heute keine Selbstverständlichkeit mehr ist, finde ich in den Vereinen die Zunahme an Jungschützen toll». Jean-Pierre Gallati ging in seiner Rede nicht nur aufs Vereinsleben, sondern auch auf die weltpolitische Lage ein. Er wies darin auf die Wichtigkeit einer starken Armee und damit verbunden ein starkes Schiesswesens hin.
Sicherheit muss gepflegt sein
Dass es Sicherheit nicht gratis gibt und dafür viel getan werden muss – zu einem grossen Teil geschieht dies auch in den Schiessvereinen – erwähnten die weiteren Redner am Kick-Off. So wies Oberst Cédric Ruckli, der Kommandant der Koordinationsstelle 2, auf die Wichtigkeit der Verbundenheit zwischen Armee und den Schützen hin: «Die Sicherheit hat einen Wert, der von Allen, nicht nur von der Armee gepflegt werden muss». Gemäss Gemeindeammann Mario Schegner hat die Gemeinde Kölliken dafür etwas getan: «Wir haben nicht nur seit Kurzem 5’000 Einwohner, sondern auch eine sanierte Schiessanlage». Vom gelungenen Werk konnte sich der Gemeindeammann nicht nur am Kick-Off, sondern auch am «Tag der offenen Schützenhäuser» überzeugen. Auch Hans-Dieter Jäggi (Olten), der Bastiansvater 2024, zeigte die Bedeutung zwischen Wehrwillen und Schiesswesen auf. Er wies auf die geschichtliche Bedeutung von St. Sebastian hin, der der Patron der Schützen ist, und ging in seinen Ausführungen auf die heutige Zeit ein: «Während der zwei Weltkriege im letzten Jahrhundert war für unsere Vereinigung der Wehrwille wichtig. Dieser ist auch heute wieder von Bedeutung: Die Leute müssen nach all den Vorkommnissen in der Welt wieder weniger motiviert werden, um den Wehrwillen aufrecht zu halten. Allerdings war die Armee nie eine Wohlfühloase. Sie attraktiver zu machen, geht gar nicht. Sonst kann sie gar nicht für das einstehen, für das wir eine Armee brauchen». Nach seiner Ansicht geht es nicht um die «Auffrischung» der Armee, sondern um die Behebung von festgestellten Mängeln. «Nur so kann die Freiheit unseres Landes weiter bestehen».
Ehrenamtlichkeit und unfallfreies Feldschiessen
Auch wenn am Kick-Off fürs Feldschiessen viel über die Verbundenheit zwischen dem Schiesswesen und der Armee gesprochen wurde, war es für alle Redner wichtig, all den Freiwilligen zu danken, die sich in den Schiessvereinen für das Schiesswesen und für die Förderung des Nachwuchses einsetzen. Abschliessend tat das Dominik Gresch, Stadtrat und Grossrat aus Zofingen, zusammenfassend auch für all seine Vorredner: «Ich danke Allen, die sich freiwillig engagieren. Das Schiesswesen hat zwar vieles mit dem Militär zu tun und dass es das Militär braucht, zeigen die Ereignisse und Kriege von derzeit innerhalb von Europa. Ohne Ehrenamtlichkeit und viel Engagement würde unser Miliz-System im Militär und in den Vereinen jedoch gar nicht funktionieren». Zum Schluss des «offiziellen» Teils des Kick-Offs, der von viel Prominenz aus Politik, Militär, Polizei, der Wirtschaft und dem Schiesswesen besucht war, wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben. dass das vom 24. bis 26. Mai stattfindende Feldschiessen unfallfrei über die Bühne, bezw. durch die Schiessstände geht. «Das ist ja letztendlich das Wichtigste», meinte Peter Gautschi (Vordemwald), der Präsident des Aargauer Schiessport-Verbandes AGSV zurecht. Nach diesen Ausführungen ging es zum feinen Nachtessen in der Schützenstube mit Aargauer Braten und dem von der Gemeinde Kölliken spendierten Kaffee.
Ein neues Siegergesicht brachte der am Sonntag zum 17. Male ausgetragene Röbi-Wüest-Cup der Pistolenschützen. Nachdem Vorjahressieger Christian Klauenbösch nicht zur Titelverteidigung angetreten und der mehrmalige Sieger Dieter Grossen bereits im Achtelfinal ausgeschieden war, holte sich Bruno Schenk (Strengelbach), der Zweite von 2022, den Sieg in diesem prestigeträchtigen Schützen-Cup. Mit Sarah Hostettler (Murten) schaffte erstmals eine Frau den Sprung ins Finale.
Einmal mehr wurde der im Cup-System ausgetragene Wettbewerb auf der Schiessanlage Obertel in Suhr ausgetragen. Eine erste Überraschung gab es bereits im Achtelfinal. Dieter Grossen (Full), der diesen Wettbewerb nicht weniger als elfmal gewinnen konnte, schied bereits im Achtelfinal au. Grossen, der auch diesmal zu den Favoriten gezählt wurde, fand sich mit den wechselnden Lichtverhältnissen nicht zurecht und schied gegen Reto Gantenbein (Weiach) aus. Gantenbein brachte dieser Erfolg über einen der Favoriten allerdings auch nicht viel weiter: Im Viertelfinal schied der Zürcher Unterländer nämlich gegen den späteren Dritten Thomas Huber (Oberhasli), der der Pistolen-Nationalmannschaft der Polizeischützen angehört, aus.
Steigerungslauf ins Finale
Einen wahren Steigerungslauf bis ins Finale schafften Sarah Hostettler (Murten) und Bruno Schenk (Strengelbach), der Zweite von 2022. Schenk schaltete als Sechster des Vorlaufes im Achtelfinal Daniel Dennler aus. Im Achtelfinal gelang Schenk, gegen den im Viertelfinal Herbert Lehmann und im Halbfinal Patrick Huber keine Chancen hatten, mit 149 Punkten das beste Resultat. Im Final schoss Bruno Schenk nochmals 149 Punkte. Damit wurde Schenk Sieger des diesjährigen Röbi Wüest-Cups, vermochte er doch seine Gegnerin Sarah Hostettler um einen Zähler zu distanzieren. Der 34-jährige Strengelbacher wollte seinen Sieg nicht überbewerten: «In einem Schiessen nach dem Cupsystem braucht es auch Glück, auf wen man trifft. Dieses Glück hatte ich im Achtel- und im Viertelfinal, wo ich meine Gegner ganz klar hinter mir lassen konnte». Im Final traf Schenk dann auf die Amazone Sarah Hostettler (Murten). Sie stand als erste Frau im Final des seit dem Jahre 2007 ausgetragenen Cups. Hostettler rollte das Feld im wahrsten Sinne des Wortes von hinten auf. Nach der Vorrunde lag sie nämlich auf dem 15. Rang. Weiter kam Hostettler durch die Hoffnungsrunde, die sie als Siebte abschloss und damit gerade noch knapp in den Achtelfinal rutschte. Dann drehte die von ihrem Vater Alfred trainierte – er war in Suhr einer der 37 Teilnehmer des diesjährigen Röbi Wüest-Cups – Hostettler jedoch auf.
Siegerbild mit Dame
Im Achtelfinal schaltete sie Walter Voramwald, der die Vorrunde noch gewonnen hatte, ebenso aus, wie im Viertelfinal den letztjährigen Zweiten Beat Elmer. Im Halbfinal hatte auch der spätere Dritte Thomas Huber gegen Sarah Hostettler keine Chance. Erst im Final musste sich Hostettler um einen Zähler Bruno Schenk geschlagen geben. Damit gab es erstmals seit 2019 am Röbi Wüest-Cup wieder ein Siegerbild «mit Dame». Damals hatte Tamara Vock hinter Patrick Huber, dem diesjährigen Vierten, und dem früh ausgeschiedenen Favoriten Dieter Grossen den dritten Platz belegt. Mit dem neuen Siegergesicht Bruno Schenk und mit Sarah Hostettler als ersten Frau im Final nahm der diesjährige Röbi Wüest-Cup, der einmal mehr hochklassigen Schiesssport bot, einen schönen und würdigen Abschluss.
Fotos: Neli Widmer
Ziemlich genau 180 Personen erschienen zur Delegiertenversammlung des Aargauer Schiesssportverbandes, die am Samstag in der Mehrzweckhalle Meisterschwanden stattfand. Erich Hunziker wurde neu in den Vorstand gewählt. Für ihre langjährigen Verdienste um den Schiesssport wurden Jürg «Jogi» Hitz und Jost Mathis zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Der erstmals die Versammlung leitende Peter Gautschi (Vordemwald) – er war vor Jahresfrist zum Präsidenten gewählt worden – freute sich über den Grossaufmarsch von Delegierten und Gäste. Von den Gästen überbrachten Grossratspräsident Lukas Pfisterer, Regierungsrat und Sportminister Alex Hürzeler, Meisterschwands Gemeindepräsident Ueli Haller. Schiessoffizier Adrian Boller sowie Beat Brun, der OK-Präsident des im Sommer im Freiamt stattfindenden Aargauer Kantonalschützenfestes und Werner Augstburger, der OK-Präsident des 200-Jahr-Jubiläums der Schützen im nächsten Jahr in Aarau, Grussadressen. Die illustren Redner nützten die Gelegenheit auf die Bedeutung des Schiesssportes hinzuweisen und dem Verband und den Delegierten für die Zukunft alles Gute und vor allem gute Treffer zu wünschen. Regierungsrat Hürzeler nutzte die Gelegenheit um auf die Bedeutung der Vereine, und insbesondere der Schiessvereine in einer sich zwar wandelnden, gleichwohl nach Traditionen suchenden Gesellschaft hinzuweisen. Er ermunterte in Sachen Nachwuchs weiterhin aktiv zu bleiben. Schiessoffizier Boller machte nicht nur auf die Einführung einer neuen Informatik in der Militärverwaltung aufmerksam, sondern wies auch darauf hin, dass das Einhalten der Sicherheitsvorschriften im Schiessbetrieb enorm wichtig ist. Beat Brun, der OK-Präsident des kantonalen Schützenfestes konnte von einer schönen Anzahl von Anmeldungen berichten. «Wir vermissen unter den Angemeldeten noch etliche Aargauer Schiessvereine. Die werden uns sicher nicht im Stich lassen», zeigte er sich inbezug auf die Teilnehmer aus dem Aargau zuversichtlich.
Finanzen gaben zu reden
Während die von Robert Wüest, einem der drei Ehrenpräsidenten des Verbandes, durchgeführten Wahlen keine grossen Wellen warfen – Sandra Boller und Marcel Brunner traten aus dem Vorstand zurück und konnten durch Erich Hunziker (Kirchleerau) diskussionslos ersetzt werden – , gab es um die Finanzen längere Diskussionen. Die Diskussion entstand um die vorgesehenen Entnahmen aus dem Kranzkarten-Konto. Sowohl für den Ausbau der Schiessanlage «im Lostorf» in Buchs AG wie auch zur Deckung des im Budget für das laufende Jahr vorgesehenen Mehrausgaben beantragte der Vorstand Entnahmen aus dem Kranzkarten-Konto. Tatsächlich ist es so, dass ein Teil der sich im Umlauf befindenden Kranzkarten gar nie eingelöst werden. Diese Kranzkarten sind mit mehr als einer Million Franken bilanziert. Im vergangenen Jahr resultierten für den Verband daraus Mehreinnahmen und auch das Budget 2023 rechnet mit einem Einnahmen-Plus. Die Diskussion zeigte gleichwohl einen gewissen Unmut unter den Delegierten, wenn nun Ausgaben mit Entnahmen aus dem Kranzkarten-Konto gedeckt werden. Letztendlich wurde zwar den vom Vorstand vorgeschlagenen Entnahmen zugestimmt. Dem Vorstand wurde jedoch auf den Weg gegeben, inskünftig mit dem Vermögen haushälterischer umzugehen. Ebenfalls wurde der Vorstand beauftragt, über die Verwendung der im Kranzkarten-Konto schlummernden Mittel ein Reglement auszuarbeiten. Präsident Peter Gautschi versprach, sich dieser Frage anzunehmen. Dies dürfte auch im Rahmen der laufenden Überarbeitung der Strukturen des Verbandes, an denen zwei Arbeitsgruppen arbeiten, geschehen.
Ehrungen zum Schluss
Die Verabschiedung der beiden scheidenden Vorstandsmitglieder Sandra Boller (Brugg) und Marcel Brunner (Rheinfelden) sowie die Ernennung von Jürg «Jogi» Hitz (Untersiggenthal) und Jost Mathis (Rudolfstetten) zu Ehrenmitgliedern gaben der Versammlung nach den Diskussionen um die Finanzen dann doch noch einen würdigen und schönen Abschluss. Von den scheidenden Vorstandsmitgliedern ist Marcel Brunner bereits Ehrenmitglied des Verbandes, während Sandra Boller versprach, auch nach ihrem Ausscheiden aus dem Vorstand weiterhin etliche administrative Arbeiten für den Aargauer Schiessportverband auszuüben.
Fotos Neli Widmer