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Über Chantal Gisler

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1. Sep, 2023

Wo der Nachwuchs auf die grossen Wettkämpfe vorbereitet wird

Von |2023-09-01T15:33:07+02:001. September 2023|Kategorien: Allgemein, Berichte Ausbildung|

Der Nachwuchswettkampf in Muhen ist in vollem Gange

Kantonaler Nachwuchswettkampf in Muhen

Am Sonntag wurden auf der Schiessanlage Rüteli in Muhen zuerst der Nachwuchswettkampf und anschliessend die Nachwuchsgruppenmeisterschaft mit Gewehr auf 50 Meter ausgetragen. Kinder und Jugendliche reisten aus dem gesamten Kanton an, um ihr Können zu zeigen und um auf die grossen Wettkämpfe vorbereitet zu werden.

Am Sonntag flogen in Muhen nicht nur Golfbälle, sondern auch Kalibergeschosse. Neben dem Golfplatz fanden gleich zwei Wettkämpfe an einem Tag statt. Dafür reisten die Jugendlichen aus dem gesamten Kanton an, die jüngsten sind zehn Jahre alt und gehen schon geschickt mit ihren Sportgeräten um. «Wir bereiten die Jugendlichen mit den Nachwuchswettkämpfen Schritt für Schritt auf die grossen Wettkämpfe vor», sagt Robert Keller, der den Wettkampf leitet. Bei den Wettkämpfen gibt es jeweils vier Kategorien: U15 liegend aufgelegt, U15 liegend frei, U17 liegend frei und U 21 liegend frei.

Die Jüngeren dürfen das Sportgerät noch auflegen, die Kategorie liegend frei ist freiwillig. «Beim liegend aufgelegt schiessen werden unter anderem die Kernelemente wie Zielen, Atemtechnik und Schussauslösung ausgebildet und eintrainiert », sagt Keller. Auf den Schiessanlagen in ihren Vereinen üben sie das und in Muhen müssen sie zeigen, dass sie das Gelernte auch anwenden können. «Wir starten nicht mit liegend frei bei den Jüngsten, weil sie sonst unpräzise arbeiten lernen. Diese Angewohnheiten wieder loszuwerden, ist nicht einfach.»

Die Älteren müssen ihr Sportgerät im Anschlag ruhig halten können. Dies ist nicht ganz einfach und erfordert viel Übung. «Hier ist es wichtig, dass die Jugendlichen nicht mit Muskelkraft arbeiten, denn sonst beginnen sie bald zu zittern, weil die Muskeln müde werden und man die Kraft nicht lange halten kann», so Keller. Viel mehr geht es um eine gewisse Körperspannung, die sie lernen müssen zu halten. «Nur mit der richtigen Körperhaltung und Spannung können sie die Wettbewerbe erfolgreich bestreiten.» Ein Setting wie an den grossen nationalen und internationalen Wettbewerben ist daher enorm wichtig, damit sich der Nachwuchs daran gewöhnt. Wettkämpfe wie diese sind nicht nur für die Jugendlichen wichtig, sondern auch für deren Trainer. Denn: «Hier kann man als Trainer sehen, wo man noch mehr ansetzen und üben muss. Das ist essenziell, um Erfolg zu haben», so Keller.

Gewinner Kategorie U21 liegend frei (v.l.) Lars Morgenthaler, Nina Staudacher und Ramon Hutter

Natürlich ist der Wettkampf in einigen Aspekten für die Jugendlichen Schützen angepasst. So gibt es beispielsweise im Vergleich zu den Grossen kein zeitliches Limit für die Schussabgabe im Ausstich. Sie können sich so viel Zeit nehmen, wie sie möchten. Ausserdem werden vor jedem Durchgang fünf Probeschüsse abgegeben und danach wird gleich weiter geschossen. Die Trainer stehen ihren Schützlingen ausserdem zur Hilfe bereit und geben ihnen vor jedem Durchgang Tipps auf den Weg.

Die Ergebnisse zeigen, dass sich das viele Training gelohnt hat: Die Jugendlichen schiessen auf gutem Niveau. In der Kategorie U15 liegend frei holt sich Yasin Vetter aus Muhen die Goldmedaille, gefolgt von Mike Hunziker aus Reinach und Selina Erdin aus Mettauertal. Bei den U15 liegend aufgelegt gewinnt Ria Boss aus Gipf-Oberfrick. Silber und Bronze holen sich Jan Kabakovitch aus Muhen und Anja Erdin aus Mettauertal. Gold holt sich in der Kategorie U17 Raphael Läuppi aus Teufenthal, gefolgt von Gian Baumann aus Fischbach-Göslikon und Adrian Fischer aus Muri. Nina Staudacher aus Mettauertal holt sich in der Kategorie U21 die Goldmedaille, dicht gefolgt von Lars Morgenthaler aus Muhen. Bronze gewinnt Ramon Hutter aus Mettauertal.

Den Gruppenwettkampf um den Wanderpreis von Ernst Meyer gewinnen die Schützen aus dem Mettauertal in der Besetzung Ramon Hutter, Fiona Kitanovic und Nina Staudacher mit 285 Punkten. Auf Platz zwei folgt die Gruppe aus Muri und aus Platz drei die Gruppe aus Reinach.

Der Sieg im Gruppenwettkampf um den Wanderpreis von Rolf Eggspühler geht an die Schützen aus Muhen mit Lisa Feremutsch, Chloe Peter und Jan Kabakovitch. Platz zwei geht an Mettauertal und Platz drei an Reinach.

Am Nachmittag wurde zum Final der Nachwuchsgruppenmeisterschaft gestartet. Ein Team besteht aus fünf Schützen. Einem Trainer, zwei Jugendlichen liegend frei, ein Jugendlicher liegend aufgelegt und ein Jugendlicher muss Kniend schiessen. Den Sieg und somit die Goldmedaille holte sich erneut das Team aus dem Mettauertal mit ausgezeichneten 465 Punkten. Leiter Werner Erdin, 98, Ramon Hutter, 94, Nina Staudacher, 96, Fiona Kitanovic, 92 und Anja Erdin 85 Punkte. Die Silbermedaille erkämpfte sich das Team aus Muri mit 436 Punkten und Suhr holte mit 434 Punkten die Bronzemedaille.

17. Aug, 2023

Kampf um Gold und Silber

Von |2023-08-17T17:07:26+02:0017. August 2023|Kategorien: Allgemein, Berichte G300m|

Das Team aus Gansingen (v.l.) Lion Boutellier, Alexander Senn, Luca Moser, Andrin Jappert.

Am Samstag fand in Möhlin der kantonale Final der Jungschützen und der U15 statt

Die Möhliner Fahne neben den Scheiben bewegt sich ganz leicht im Wind, es sind ideale Begebenheiten zum Schiessen. Damit die Jungschützen diese möglichst gut nutzen können, stehen ihnen ihre Leiter bei den Probeschüssen zur Seite, coachen sie und machen die letzten Einstellungen. In der ersten Ablösung schiessen die Jungschützen, in der zweiten die U15. Gesamthaft gibt es für beide Kategorien zwei Ablösungen. Die U15 schiesst in Dreiergruppen, die Jungschützen in Vierergruppen.

Insgesamt sind an diesem Samstag 54 Jugendliche auf der Schiessanlage Röti in Möhlin – und damit 6 weniger als geplant. Bernhard Kayser, der den Anlass leitet, ist verärgert. Die fehlenden sechs Personen sind zwei Teams aus der Kategorie U15. «Der Anlass war kommuniziert, ich frage mich, weshalb sie nicht gekommen sind», so Kayser. Somit treten bei den Jugendlichen nur die Teams aus Baden und Ammerswil an. Für Kayser ein Ärgernis, für die Jugendlichen Glück im Unglück. So ist dem Verlierer die Silbermedaille sicher. Glück hat auch ein Mitglied der Gruppe aus Waltenschwil: Nach dem ersten Durchlauf ist seine Waffe blockiert. Er muss sie komplett zerlegen und wieder zusammensetzen, damit er damit wieder schiessen kann.

Sein Gewehr funktioniert nach der Ablösung wieder und er kann nachschiessen. «Das Schiessen mit den Jüngeren hat ihn ein wenig nervös gemacht», sagt sein Coach. «Aber am Schluss hat es gchlöpft wie es sollte.»

In der ersten Ablösung der Jungschützen liegt das Team aus Gansingen mit 11 Punkten klar vorne. Die Jungs sind gut aufgestellt, sie haben mit ihrem Coach viel Spass und freuen sich über den Vorsprung. Bei den beiden Teams in der Kategorie U15 hat Ammerswil nach der ersten Ablösung die Nase mit 4 Punkten knapp vor Baden. «Jetzt wird’s die 2. Ablösung zeigen, ob sie den Vorsprung halten oder sogar ausbauen können», sagt Kayser mit Blick auf die Ammerswiler. Die Teammitglieder geben sich Mühe. Die Möhliner Fahne neben den Scheiben weht jetzt um einiges stärker. «Pass auf den Wind auf», hört man die Leiter zu den Jugendlichen sagen.

Am Schluss kann Gansingen seinen Vorsprung behalten und sogar noch ausbauen: Sie gewinnen in der Kategorie Jungschützen mit 699 Punkten gefolgt von Magden (681 Punkte) und Zofingen (667 Punkte). Bei den U15 hingegen liegen die beiden Teams zeitweise nur wenige Punkte auseinander. Jeder Schütze kann den Wettkampf für seine Gruppe entscheiden. Obwohl nur zwei Plätze auf der Schiessanlage belegt sind, stehen viele Zuschauer hinter den liegenden Schützen. Sogar vom eigenen Teams laufen die Mitglieder zu den Gegnern hinüber, um zu schauen, wie gut diese dran sind. Für die Jugendlichen bleibt es spannend, sie wollen den Sieg. Aber zu wissen, dass man, wenn man verliert, trotzdem noch eine Silbermedaille bekommt, entspannt gleichzeitig. Eine komische Situation, da sind sich die Jugendlichen einig. Schlussendlich machen 6 Punkte den Unterschied: Die Badener konnten die Ammerswiler überholen und sichern sich Gold mit 466 Punkten. Dahinter auf dem zweiten Platz der SG Ammerswil mit 460 Punkten.

Die Teams aus Ammerswil und Baden.
7. Jun, 2023

Wo der Austausch zwischen den Generationen stattfindet

Von |2023-06-07T13:26:12+02:007. Juni 2023|Kategorien: Allgemein, Berichte G300m, Berichte Pistole|

In der ganzen Schweiz wurde an diesem Wochenende geschossen. Ein Einblick in die Schiessanlagen Ammerswil und Kaisten, wo die jüngsten neben den ältesten Teilnehmern schiessen.

Schon am Freitag begann im Aargau das, was einige geräuschaffine Anwohner von Schiessanlagen als alljährlichen Lärm bezeichnen würden und andere als schönen Sport und grössten Wettkampf der Schweiz: Das Eidgenössische Feldschiessen. Im Aargau hatte man die Möglichkeit, mit Pistole und Sturmgewehr sein Können zu zeigen, selbst wenn man keinem Verein angehört und noch nie geschossen hat. Dabei sein ist alles, lautet das Motto.

Eine der ersten, die auf dem Schiessplatz in der kleinen Gemeinde Ammerswil dabei ist, ist Käthi Hauenstein aus Niederlenz. Mit ihren 88 Jahren ist sie eine der ältesten, wenn nicht sogar die älteste Person, die noch am Feldschiessen mitmacht – zumindest in Ammerswil. Schon um halb 10 stand sie zusammen mit den Kollegen Matthias Basler und Daniel Rodel auf dem Schiessplatz und holte ihre Munition ab. Einen Kranz hat sie zwar nicht geholt, aber solide 49 Punkte geschossen. Darauf ist die Rentnerin stolz, auch wenn sie schmunzelnd sagt: «Früher habe ich mehr geholt, aber mit dem Alter sieht man halt nicht mehr so gut.» Seit 1962 geht sie jedes Jahr an das Feldschiessen, früher mit ihrem Mann, jetzt mit ihren jüngeren Teamkollegen. Denn genau das ist es, was ihr an dem Anlass so gefällt: die Kameradschaft. «Der Austausch mit den Jungen ist immer sehr schön, sie akzeptieren mich sofort und ich gehöre dazu.» Das war schon von Anfang an so, erzählt sie: «Mein Mann hat immer geschossen und ich bin immer mit ihm mitgegangen.» An einem Feldschiessen durfte sie zum ersten Mal schiessen. «Ich konnte das Gewehr eines Jungschützen ausleihen und habe gut geschossen.» Ihr Kamerad Matthias Basler ergänzt: «Käthi hat einfach Talent!» Seither ist sie zuerst im Verein Niederlenz und dann in Hauenstein dabei. Ihr Mann kaufte ihr ihr erstes Gewehr, mit dem sie auch heute noch schiesst. Für sie ist klar: Sie wird auch weiterhin ans Feldschiessen kommen, um im Austausch mit der Jugend zu stehen. (mehr …)

26. Apr, 2023

Warum das Feldschiessen so wichtig ist

Von |2023-05-01T20:57:50+02:0026. April 2023|Kategorien: Allgemein, Berichte G300m, Berichte Pistole, Berichte Verband|

Kickoff zum Eidgenössischen Feldschiessen in Kaisten (AG)

Zum ersten Mal überhaupt fand das Eidgenössische Feldschiessen in Kaisten statt. Unter anderem reiste Thomas Süssli, Chef der Armee, in das kleine Dorf im Fricktal, um aufzuzeigen, weshalb das Feldschiessen für ihn einen enorm hohen Stellenwert hat. Auch die FDP-Nationalrätin Maja Riniker aus Suhr äusserte sich zur Schweizer Armee.

Grosser Besuch im kleinen Dorf: Zum Auftakt des Eidgenössischen Feldschiessens reisten am Mittwochabend Politikerinnen und Politiker wie Nationalrätin Maja Riniker und Nationalrat Matthias Jauslin ins Fricktal. Sogar der Chef der Schweizer Armee, Thomas Süssli, kam nach Kaisten, um ein Referat zu halten. Das Feldschiessen liegt ihm nämlich sehr am Herzen, wie er vor den Besucherinnen und Besuchern sagt: «Das Feldschiessen ist das Üben für den Verteidigungsfall.» Die Welt verändere sich schnell und auf all die Gefahren, die noch vor uns liegen können, müsse die Schweizer Armee gewappnet sein, um die Landesgrenzen zu verteidigen. Doch genau hier liegt für ihn das Problem: Seit 2003 habe man massiv an der Armee gespart, sodass Material und Ausrüstung fehlen. Die Technik verändert sich rasant, ein neuer Krieg wird aus der Sicht des Chefs der Armee nicht mehr nur mit Bodentruppen und in der Luft ausgetragen, sondrn auch im Internet und im Weltall, wobei auf Satelliten zurückgegriffen wird. Daher braucht die Armee aus seiner Sicht neue Fähigkeiten, wenn die Schweiz verteidigt werden soll. Doch: «Es dauert sieben bis zwölf Jahre, bis wir eine neue Fähigkeit aufbauen können», so Thomas Süssli. Aus diesem Grund müsse man bereits heute für die 30er-Jahre vorsorgen und vorausplanen, doch dazu müssen Volk und die Politik der Armee mehr finanzielle Mittel zusprechen.

Einen Appell an die Politik richtete auch FDP-Nationalrätin Maja Riniker, die am Kickoff das Schlusswort hatte. Ihr liegt die Verteidigung der Schweizer Neutralität sehr am Herzen, wie sie den Besucherinnen und Besuchern erklärt, vor allem mit Blick ins Ausland. Die Verbindungen und die Zusammenarbeit mit Partnern in Europa beschäftigt sie sehr. Die Schweiz müsse aber ein verlässlicher Partner sein, vor allem in Zeiten der Krise. Sie bezieht sich damit auf die Weitegabe von Waffen in die Ukraine, über die aktuell im In- und Ausland diskutiert wird. «Unsere europäischen Partner sind von uns enttäuscht und die Wirtschaft wird darunter leiden, wenn sich unsere europäischen Partner von uns abwenden.» Dieses Risiko dürfe nicht eingegangen werden, findet Riniker.

Doch beim Feldschiessen geht es nicht um Politik. Nach den beiden Ansprachen wurde zwar noch viel darüber diskutiert, doch Hauptthema blieb das Schiessen und der Wert des Feldschiessens für die Schweizer Bevölkerung. «Wir haben ein einzigartiges Milizsystem», sagt Thomas Süssli zu einem Besucher des Kickoffs. «Und es macht mich stolz, dass wir das so zusammen eröffnen und darüber diskutieren können.»

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24. Apr, 2023

Alle guten Dinge sind drei Siege

Von |2023-04-24T19:48:45+02:0024. April 2023|Kategorien: Allgemein, Berichte Leistungssport, Berichte Pistole|

In der Schiessanlage Obertel in Suhr (AG) fand der 16. Röbi-Wüest-Cup statt. Im Halbfinal standen sich die beiden Favoriten, die den Cup schon mehrmals gewonnen hatten, gegenüber.

«Es ist jedes Jahr wieder eine neue Situation und ein ganz neues Gefühl, an diesem Wettkampf teilzunehmen», erklärt Christian Klauenbösch. Er ist am Sonntagmorgen mit 29 weiteren Schützen zur Schiessanlage Obertel im Aargauischen Suhr gefahren, um am Röbi-Wüest-Cup teilzunehmen – und ihn hoffentlich zu gewinnen. Um 8.30 Uhr, noch bevor sich die Sonne zwischen den Wolken durchdrücken mag, stehen die Schützinnen und Schützen bereit, um die meisten Ringe zu schiessen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Cups kommen aus der ganzen Schweiz, aus Vereinen, die zu den Freunden des Aargauer Schützenvereins gehören.

Der Röbi-Wüest-Cup hat spezielle Regeln. Zunächst schiessen alle Schützinnen und Schützen. Die besten Acht qualifizieren sich direkt für den Achtelfinal. Alle anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen in die sogenannte Hoffnungsrunde. In dieser können sich wieder die besten Acht für den Achtelfinal qualifizieren. Die Paarungen im Achtelfinal werden per Jasskarte ausgelost. Unter den Achtelfinalteilnehmern finden sich zwei Favoriten: Christian Klauenbösch und Dieter Grossen. Grossen hatte den Cup in den vergangenen drei Jahren gewonnen. Entsprechend wollte er seinen Titel verteidigen. Klauenbösch gehört ebenfalls zu denjenigen, die den Cup schon einmal gewonnen haben. Für den 32-jährigen Bottenwiler läuft der Cup anfangs sehr gut, im Achtelfinal startet er mit 149 Punkten, im Viertel- und im Halbfinale schiesst er sogar 150 Punkte – das Maximum in diesem Wettkampf. Doch die Punkte werden hier nicht zusammengezählt, sondern jede Runde muss für sich gewonnen werden. Das macht den Wettkampf für die Zuschauer besonders interessant, da jede Runde zählt.

«Es ist immer interessant, wie sich die Favoriten schlagen und wie sie schiessen», sagt Röbi Wüest, der den Wettkampf durchführt. Er hatte den Cup vor rund 16 Jahren ins Leben gerufen, damals unter einem anderen Namen. Wüest ist passionierter Schütze und war lange Mitglied des Vorstands des Aargauer Schützenverbandes. Nach seinem Austritt wurde der Cup in Suhr nach ihm benannt, um ihn für seine Arbeit zu ehren.

Gegen Mittag läuft der Halbfinal und der Final. Die beiden Favoriten Dieter Grossen und Christian Klauenbösch stehen gegen Beat Elmer und Gregor Broder im Halbfinal. Elmer hatte im Viertelfinal ebenfalls 150 Punkte geschossen und gewinnt den Halbfinal überraschend gegen Dieter Grossen. Doch am Ende gewinnt Christian Klauenbösch den Final um den 1. und 2. Platz gegen Beat Elmer mit 148 Punkten. Mit Bronze muss sich der zweite Favorit, Dieter Grossen, begnügen. «Ich hatte ehrlichgesagt nicht damit gerechnet, heute zu gewinnen», sagt Klauenbösch nach dem Wettkampf. Einen Korb mit ausgewählten kulinarischen Spezialitäten hat er gewonnen. «Das ist eine super Entschuldigung für meine Familie, dass ich heute morgen so früh aus dem Haus bin», witzelt er. Für seinen dritten Sieg an diesem Turnier hat sich das frühe Aufstehen definitiv gelohnt.     

Rangliste 16. Röbi Wüest-Cup 2023

9. Okt, 2022

Aargauer Liegendmatch G300m 2022

Von |2022-10-09T19:58:54+02:009. Oktober 2022|Kategorien: Allgemein, Berichte Leistungssport|

und plötzlich fehlt einer der Sieger

Die Sieger der Kategorie 300m Liegend-Match A1 Freie Waffen v.l. Rolf Denzler, Rafael Bereuter und Christian Gloor.

Am Samstag fand in der Schiessanlage Lostorf in Buchs AG die Meisterschaft des Aargauer Schiessverbandes in vier Kategorien statt. Vier Sieger also, von denen nur drei bei der Preisverleihung da sind. Der vierte kommt mit ein wenig Verspätung nach – im Polizeiauto.

Selten war die Schiessanlage in Lostorf so voll. Der Aargauer Schiessverband musste sogar Teilnehmer ablehnen, das gabs noch nie. 124 Teilnehmende wollten zu den besten Aargauer gekrönt werden. Mit dabei: Rafael Bereuter, der bis im letzten Jahr in der Nationalmannschaft war. Er gewann den Liegend-Match mit den Freien Waffen. Der Buttwiler war in diesem Jahr schon Schweizer Meister geworden, da gehöre das Podest bei den Aargauer Meisterschaften für ihn dazu. Dass ihn mit 595 nur fünf Punkte von den 600 möglichen Punkten fehlen, hätte er nicht erwartet. Er freut sich enorm über das Resultat: «Ich habe vorher noch nie in der Kategorie liegend teilgenommen, normalerweise schiesse ich immer mit den Freien Gewehren», erklärt er. Für Bereuter ist die Meisterschaft ein Heimspiel, schliesslich ist er hier in Lostorf Anlagewart. Ob er heimlich trainiert hat, um bei der Meisterschaft besser abzuschneiden? Er lacht: «Nein, ich habe in den vergangenen letzten Jahren sehr viel trainiert, aber dieses Jahr habe ich eher das Minimum absolviert.»

Am Tisch gegenüber sitzt Jörg Frankhauser. Er ist derjenige, der seine Preisverleihung in der Kategorie Liegend mit dem Standartgewehr um ein Haar verpasst hätte. «Ich habe geahnt, dass ich in diese Situation kommen könnte», lacht er. Der Rombacher ist Polizist und musste nach dem Schiessen zu einem Noteinsatz. Eigentlich sei das anders abgesprochen gewesen. Aber das Ausrücken zu jeder Zeit sei halt Berufsrisiko. Er ist mit dem Polizeiauto hier und lässt sich in Uniform zu seinem Sieg beglückwünschen. Ihn findet man alle Jahre auf dem Podest der Schweizer Meisterschaften, im letzten Jahr holte er sich an der Aargauer Meisterschaft zwei Silbermedaillen. Dieses Jahr absolvierte er zusätzliches Training, um ein möglichst gutes Resultat zu schiessen, was ihm mit 590 Punkten auch gelang.

Ein zusätzliches Training hatte auch Hermann Döbeli, der Gewinner in der Kategorie D Liegend Ordonnanz. Er hatte sich dieses Jahr für die Schweizer Meisterschaft in Thun qualifiziert. Für den Oberkulmer eine grosse Ehre und eine besondere Chance. Er schaffte es auf den 17. Platz und schwärmt noch heute von der Meisterschaft. «Da kommen die besten Schützen hin, die in der Nati waren oder an Olympiaden teilnehmen», sagt er. «Ich hätte nicht gedacht, dass ich gegen diese Athleten eine Chance habe.» Das Grösste sei für ihn aber der Wissensaustausch gewesen. «Ich habe dort gelernt, wie man besser mit der Blende arbeiten kann und konnte das hier anwenden.»

Mit einer Schnapszahl gewann Roger Schär aus Sursee die Kategorie E im Liegend-Match Ordonnanz. Schär stand noch nie auf dem Podest, für ihn ist es eine grosse Ehre und grosses Glück, es geschafft zu haben. Obwohl ihm das Schiessen gut fiel, habe er nicht mit einem Sieg gerechnet. Doch es scheint wahr zu sein, dass Schnapszahlen wie seine 555 Glück bringen.

Die Sieger der Kategorie 300m Liegend-Match A Standartgewehr v.l. Peter Haltiner, Jörg Frankhauser und Robin Bopp.
Die Sieger der Kategorie 300m Liegend-Match D Ordonnanz v.l. Anton Weiss, Hermann Döbeli und Stefan Mathis.
Die Sieger in der Kategorie 300m Liegend-Match E Ordonnanz v.l. Beat Kopp, Roger Schär und Adrian Uhlmann.

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AG Liegendmatch 2022 A Standardgewehr

AG Liegendmatch 2022 A1 Freie Waffen

AG Liegendmatch 2022 D Ordonnanz

AG Liegendmatch 2022 E Ordonnanz

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