Endlich wieder ein Aargauer Kantonalfinal der Gruppenmeisterschaft Gewehr 300 m: Die Ablösung der Sportschützen mit dem Standardgewehr (Feld A). (Foto: wr)

Auf der Regionalschiessanlage Röti in Möhlin hat heute der Aargauer Final der Schweizer Gruppenmeisterschaft stattgefunden. Nach zwei ausgefallenen Jahren infolge Corona liess sich der Aufmarsch sehen, obwohl nicht alle Felder komplett besetzt waren. Total traten 111 Gruppen mit 554 Schützen an. Ihren Titel zu verteidigen hatten die SG Aarau (Feld A), die SG Lauffohr (Feld D) und die FSG Dietwil (Feld E). Diese drei Vereine hatten sich beim letzten Final 2019 in Buchs AG durchgesetzt. Feld-E-Sieger tritt allerdings in diesem Jahr nicht an.

Überraschungssieger im Feld D

Schon die erste Entscheidung im Feld D mit 54 angetretenen Gruppen brachte eine Überraschung hervor. Weil Favoriten wie Lauffohr Brugg, Oberkulm oder Gansingen patzten, setzte sich der Schiessverein Leibstadt an die Spitze. „Ja, das ist auch für uns überraschend“, strahlte Präsident Bruno Gärtner. Mit 683 Punkten schoss das Siegerteam in seinen Möglichkeiten, während die Konkurrenz Zähler liegen liess. Teamleader Marco Kuhn erzielte mit 144 Punkten das beste Einzelresultat im Feld D. „Bei Marcos Gewehr wechselten wir vor dem Schiessen noch das Ringkorn“, erklärte Bruno Gärtner mit einem Schmunzeln. Seit Jahren schiesst der SV Leibstadt in fixer Besetzung mit Marco Kuhn (144), Hansjörg Rieben (139), Dieter Stoll (135), Stephan Baumgartner (134) und Bruno Gärtner (131). „Bei uns stimmt die Chemie einfach, deshalb schiessen wir keine vereinsinterne Qualifikation“, sagt der Präsident zu diesem Team.

Unerwarteter Heimtriumph

Das Nachmittagsprogramm eröffneten die Schütz(inn)en der Kategorien E. Auch hier gabs eine faustdicke Überraschung, weil die meistgenannten Medaillenanwärter in dieser Kategorie ebenfalls unter den Erwartungen blieben. Die SG Möhlin setzte sich mit 666 Punkten an die Spitze. Die Lokalmatadoren hatten nie und nimmer damit gerechnet, dass dieses Resultat zum Sieg reichen würde, obwohl sie damit einigermassen ihr Leistungspotential ausschöpften. Am besten traf das jüngste Teammitglied, die 22-jährige Sabrina Dietwyler, mit 140 Punkten. Die in den letzten Jahren medaillenverwöhnten Schützinnen und Schützen der Feldschützen Buttwil-Geltwil verfehlten das Podest deutlich. Hingegen rettete Qualifikationssieger Oberkulm mit 658 Zählern unerwartet noch die Silbermedaille vor dem punktgleichen Quintett von Beinwil/Freiamt. Beide Gruppen zeigten sich bass erstaunt über die Podestklassierung. Pech beklagte Gansingen, das punktgleich hinter Oberkulm und Beinwil auf Rang 4 landete. „Die Beleuchtung war schwierig, aber zumindest mit dem Wind können wir auf unserer Anlage umgehen“, kommentierte Franziska Gasser vom Siegerteam Möhlin den Kampf mit den anspruchsvollen Bedingungen, mit dem viele Schützinnen und Schützen nicht zurecht kamen.

Favoritensieg im Feld A

Im Feld A kamen die Spitzenschützen mit den sommerlichen Verhältnissen leicht zurecht. Die Eliteschützen der SG Aarau lieferten sich in neuer Besetzung mit der Konstellation „Alt“ gegen „Jung“ Scheibe neben Scheibe ein spannendes Duell. Schliesslich setzten sich die Routiniers mit 957:956 durch, obwohl bei den „Jungen“ der Altinternationale Rafael Bereuter und seine Frau Bettina Bereuter-Bucher mit 194 Punkten gemeinsam das Tagesbestresultat von 194 Punkten erzielten. Ebenfalls 194 Zähler erreichte der Obersiggenthaler Ivan Füglister. Hinter den beiden Aarauer Gruppen sicherten sich die Routiniers der SG Fislisbach mit bereits grossem Rückstand Bronze. Zahlreiche starke Vereine wie Obersiggenthal, Buchs, Moosleerau, Beinwil/Freiamt und vor allem Leutwil blieben überraschend weit hinter den dominierenden Aarauern zurück.

Das Podest der Eliteschützen im Feld A mit (von links) Aarau I (2. Platz), Aarau II (Sieger) und Fislisbach (3. Platz). (Foto: wr)
Das Podest im Feld D: (von links) SG Villigen (2.), SV Leibstadt (1.) und SV Rheinfelden (3.). (Foto: wr)