Regierungsrat Jean-Pierre Gallati und AGSV-Präsident Peter Gautschi. Julia, die beste U15-Schützin 2023 im Aargau, amtete als Ehrendame. Foto: Neli Widmer.

Noch fast drei Wochen dauert es, bis vom 24. bis 26. Mai das Eidgenössische Feldschiessen stattfindet. Mit dem traditionellen Kick-Off, der am Donnerstag, den 2. Mai, in Kölliken stattfand, machte der Aargauer Schiesssport-Verband auf das grösste Schützenfest der Welt aufmerksam. Zum Kick-Off gab es von der schiessenden Prominenz nicht nur viele Treffer auf den Sturmgewehr- und Pistolen-Scheiben, sondern auch prägnante Worte.

«Jede Schweizerin und jeder Schweizer ab dem zehnten Altersjahr kann am Feldschiessen teilnehmen», erklärte Thomas Scheuzger, der im Verband für das Feldschiessen Zuständige, am Kick-Off. Und mit einem Augenzwinkern: «Wir wollen hinter den Berner der Kanton mit dem meisten Teilnehmern sein. Wir wollen vor allem die Zürcher in Sachen Teilnehmer schlagen». Der Kick-Off zum grössten Schützenfest der Welt findet jedes Jahr in einem anderen Bezirk statt. In diesem Jahr war der Bezirk Zofingen an der Reihe. Dieser Kick-Off fand am Abend des 2. Mai auf der Schiessanlage Ghürst in Kölliken statt.

Regierungsrat erfreut über mehr Jungschützen

Gemäss Regierungsrat Jean-Pierre Gallati, der am Kick-Off als einer der Prominentesten teilnahm und mit dem Sturmgewehr 53 Treffer erzielte, ist die Teilnahme am Feldschiessen wichtiger als der Rang: «Mit meinem Ergebnis bin ich zufrieden. Wäre ich nicht Regierungsrat, hätte ich wohl keine Kranzauszeichnung erhalten. Wichtig ist: Die Teilnahme steht beim Feldschiessen im Vordergrund, nicht das Resultat». Der in der kantonalen Regierung für das Militär- und Schiesswesen zuständige Regierungsrat zeigte sich über die Zunahme an Jungschützen erfreut: «Da leisten die Schützenvereine und ihre Funktionäre vorbildliche Arbeit. Obwohl das freiwillige Engagement vieler Leute in den Vereinen heute keine Selbstverständlichkeit mehr ist, finde ich in den Vereinen die Zunahme an Jungschützen toll». Jean-Pierre Gallati ging in seiner Rede nicht nur aufs Vereinsleben, sondern auch auf die weltpolitische Lage ein. Er wies darin auf die Wichtigkeit einer starken Armee und damit verbunden ein starkes Schiesswesens hin.

Sicherheit muss gepflegt sein

Dass es Sicherheit nicht gratis gibt und dafür viel getan werden muss – zu einem grossen Teil geschieht dies auch in den Schiessvereinen – erwähnten die weiteren Redner am Kick-Off. So wies Oberst Cédric Ruckli, der Kommandant der Koordinationsstelle 2, auf die Wichtigkeit der Verbundenheit zwischen Armee und den Schützen hin: «Die Sicherheit hat einen Wert, der von Allen, nicht nur von der Armee gepflegt werden muss». Gemäss Gemeindeammann Mario Schegner hat die Gemeinde Kölliken dafür etwas getan: «Wir haben nicht nur seit Kurzem 5’000 Einwohner, sondern auch eine sanierte Schiessanlage». Vom gelungenen Werk konnte sich der Gemeindeammann nicht nur am Kick-Off, sondern auch am «Tag der offenen Schützenhäuser» überzeugen. Auch Hans-Dieter Jäggi (Olten), der Bastiansvater 2024, zeigte die Bedeutung zwischen Wehrwillen und Schiesswesen auf. Er wies auf die geschichtliche Bedeutung von St. Sebastian hin, der der Patron der Schützen ist, und ging in seinen Ausführungen auf die heutige Zeit ein: «Während der zwei Weltkriege im letzten Jahrhundert war für unsere Vereinigung der Wehrwille wichtig. Dieser ist auch heute wieder von Bedeutung: Die Leute müssen nach all den Vorkommnissen in der Welt wieder weniger motiviert werden, um den Wehrwillen aufrecht zu halten. Allerdings war die Armee nie eine Wohlfühloase. Sie attraktiver zu machen, geht gar nicht. Sonst kann sie gar nicht für das einstehen, für das wir eine Armee brauchen». Nach seiner Ansicht geht es nicht um die «Auffrischung» der Armee, sondern um die Behebung von festgestellten Mängeln. «Nur so kann die Freiheit unseres Landes weiter bestehen».  

Ehrenamtlichkeit und unfallfreies Feldschiessen  

Auch wenn am Kick-Off fürs Feldschiessen viel über die Verbundenheit zwischen dem Schiesswesen und der Armee gesprochen wurde, war es für alle Redner wichtig, all den Freiwilligen zu danken, die sich in den Schiessvereinen für das Schiesswesen und für die Förderung des Nachwuchses einsetzen. Abschliessend tat das Dominik Gresch, Stadtrat und Grossrat aus Zofingen, zusammenfassend auch für all seine Vorredner: «Ich danke Allen, die sich freiwillig engagieren. Das Schiesswesen hat zwar vieles mit dem Militär zu tun und dass es das Militär braucht, zeigen die Ereignisse und Kriege von derzeit innerhalb von Europa. Ohne Ehrenamtlichkeit und viel Engagement würde unser Miliz-System im Militär und in den Vereinen jedoch gar nicht funktionieren».  Zum Schluss des «offiziellen» Teils des Kick-Offs, der von viel Prominenz aus Politik, Militär, Polizei, der Wirtschaft und dem Schiesswesen besucht war, wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben. dass das vom 24. bis 26. Mai stattfindende Feldschiessen unfallfrei über die Bühne, bezw. durch die Schiessstände geht. «Das ist ja letztendlich das Wichtigste», meinte Peter Gautschi (Vordemwald), der Präsident des Aargauer Schiessport-Verbandes AGSV zurecht. Nach diesen Ausführungen ging es zum feinen Nachtessen in der Schützenstube mit Aargauer Braten und dem von der Gemeinde Kölliken spendierten Kaffee.

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