Berichte

26. Apr., 2023

Warum das Feldschiessen so wichtig ist

Von |2023-05-01T20:57:50+02:0026. April 2023|Kategorien: Allgemein, Berichte G300m, Berichte Pistole, Berichte Verband|

Kickoff zum Eidgenössischen Feldschiessen in Kaisten (AG)

Zum ersten Mal überhaupt fand das Eidgenössische Feldschiessen in Kaisten statt. Unter anderem reiste Thomas Süssli, Chef der Armee, in das kleine Dorf im Fricktal, um aufzuzeigen, weshalb das Feldschiessen für ihn einen enorm hohen Stellenwert hat. Auch die FDP-Nationalrätin Maja Riniker aus Suhr äusserte sich zur Schweizer Armee.

Grosser Besuch im kleinen Dorf: Zum Auftakt des Eidgenössischen Feldschiessens reisten am Mittwochabend Politikerinnen und Politiker wie Nationalrätin Maja Riniker und Nationalrat Matthias Jauslin ins Fricktal. Sogar der Chef der Schweizer Armee, Thomas Süssli, kam nach Kaisten, um ein Referat zu halten. Das Feldschiessen liegt ihm nämlich sehr am Herzen, wie er vor den Besucherinnen und Besuchern sagt: «Das Feldschiessen ist das Üben für den Verteidigungsfall.» Die Welt verändere sich schnell und auf all die Gefahren, die noch vor uns liegen können, müsse die Schweizer Armee gewappnet sein, um die Landesgrenzen zu verteidigen. Doch genau hier liegt für ihn das Problem: Seit 2003 habe man massiv an der Armee gespart, sodass Material und Ausrüstung fehlen. Die Technik verändert sich rasant, ein neuer Krieg wird aus der Sicht des Chefs der Armee nicht mehr nur mit Bodentruppen und in der Luft ausgetragen, sondrn auch im Internet und im Weltall, wobei auf Satelliten zurückgegriffen wird. Daher braucht die Armee aus seiner Sicht neue Fähigkeiten, wenn die Schweiz verteidigt werden soll. Doch: «Es dauert sieben bis zwölf Jahre, bis wir eine neue Fähigkeit aufbauen können», so Thomas Süssli. Aus diesem Grund müsse man bereits heute für die 30er-Jahre vorsorgen und vorausplanen, doch dazu müssen Volk und die Politik der Armee mehr finanzielle Mittel zusprechen.

Einen Appell an die Politik richtete auch FDP-Nationalrätin Maja Riniker, die am Kickoff das Schlusswort hatte. Ihr liegt die Verteidigung der Schweizer Neutralität sehr am Herzen, wie sie den Besucherinnen und Besuchern erklärt, vor allem mit Blick ins Ausland. Die Verbindungen und die Zusammenarbeit mit Partnern in Europa beschäftigt sie sehr. Die Schweiz müsse aber ein verlässlicher Partner sein, vor allem in Zeiten der Krise. Sie bezieht sich damit auf die Weitegabe von Waffen in die Ukraine, über die aktuell im In- und Ausland diskutiert wird. «Unsere europäischen Partner sind von uns enttäuscht und die Wirtschaft wird darunter leiden, wenn sich unsere europäischen Partner von uns abwenden.» Dieses Risiko dürfe nicht eingegangen werden, findet Riniker.

Doch beim Feldschiessen geht es nicht um Politik. Nach den beiden Ansprachen wurde zwar noch viel darüber diskutiert, doch Hauptthema blieb das Schiessen und der Wert des Feldschiessens für die Schweizer Bevölkerung. «Wir haben ein einzigartiges Milizsystem», sagt Thomas Süssli zu einem Besucher des Kickoffs. «Und es macht mich stolz, dass wir das so zusammen eröffnen und darüber diskutieren können.»

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24. Apr., 2023

Alle guten Dinge sind drei Siege

Von |2023-04-24T19:48:45+02:0024. April 2023|Kategorien: Allgemein, Berichte Leistungssport, Berichte Pistole|

In der Schiessanlage Obertel in Suhr (AG) fand der 16. Röbi-Wüest-Cup statt. Im Halbfinal standen sich die beiden Favoriten, die den Cup schon mehrmals gewonnen hatten, gegenüber.

«Es ist jedes Jahr wieder eine neue Situation und ein ganz neues Gefühl, an diesem Wettkampf teilzunehmen», erklärt Christian Klauenbösch. Er ist am Sonntagmorgen mit 29 weiteren Schützen zur Schiessanlage Obertel im Aargauischen Suhr gefahren, um am Röbi-Wüest-Cup teilzunehmen – und ihn hoffentlich zu gewinnen. Um 8.30 Uhr, noch bevor sich die Sonne zwischen den Wolken durchdrücken mag, stehen die Schützinnen und Schützen bereit, um die meisten Ringe zu schiessen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Cups kommen aus der ganzen Schweiz, aus Vereinen, die zu den Freunden des Aargauer Schützenvereins gehören.

Der Röbi-Wüest-Cup hat spezielle Regeln. Zunächst schiessen alle Schützinnen und Schützen. Die besten Acht qualifizieren sich direkt für den Achtelfinal. Alle anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen in die sogenannte Hoffnungsrunde. In dieser können sich wieder die besten Acht für den Achtelfinal qualifizieren. Die Paarungen im Achtelfinal werden per Jasskarte ausgelost. Unter den Achtelfinalteilnehmern finden sich zwei Favoriten: Christian Klauenbösch und Dieter Grossen. Grossen hatte den Cup in den vergangenen drei Jahren gewonnen. Entsprechend wollte er seinen Titel verteidigen. Klauenbösch gehört ebenfalls zu denjenigen, die den Cup schon einmal gewonnen haben. Für den 32-jährigen Bottenwiler läuft der Cup anfangs sehr gut, im Achtelfinal startet er mit 149 Punkten, im Viertel- und im Halbfinale schiesst er sogar 150 Punkte – das Maximum in diesem Wettkampf. Doch die Punkte werden hier nicht zusammengezählt, sondern jede Runde muss für sich gewonnen werden. Das macht den Wettkampf für die Zuschauer besonders interessant, da jede Runde zählt.

«Es ist immer interessant, wie sich die Favoriten schlagen und wie sie schiessen», sagt Röbi Wüest, der den Wettkampf durchführt. Er hatte den Cup vor rund 16 Jahren ins Leben gerufen, damals unter einem anderen Namen. Wüest ist passionierter Schütze und war lange Mitglied des Vorstands des Aargauer Schützenverbandes. Nach seinem Austritt wurde der Cup in Suhr nach ihm benannt, um ihn für seine Arbeit zu ehren.

Gegen Mittag läuft der Halbfinal und der Final. Die beiden Favoriten Dieter Grossen und Christian Klauenbösch stehen gegen Beat Elmer und Gregor Broder im Halbfinal. Elmer hatte im Viertelfinal ebenfalls 150 Punkte geschossen und gewinnt den Halbfinal überraschend gegen Dieter Grossen. Doch am Ende gewinnt Christian Klauenbösch den Final um den 1. und 2. Platz gegen Beat Elmer mit 148 Punkten. Mit Bronze muss sich der zweite Favorit, Dieter Grossen, begnügen. «Ich hatte ehrlichgesagt nicht damit gerechnet, heute zu gewinnen», sagt Klauenbösch nach dem Wettkampf. Einen Korb mit ausgewählten kulinarischen Spezialitäten hat er gewonnen. «Das ist eine super Entschuldigung für meine Familie, dass ich heute morgen so früh aus dem Haus bin», witzelt er. Für seinen dritten Sieg an diesem Turnier hat sich das frühe Aufstehen definitiv gelohnt.     

Rangliste 16. Röbi Wüest-Cup 2023

18. Apr., 2023

Feldschiessen am Wochenende vom 2. bis 4. Juni 2023

Von |2023-04-18T11:38:54+02:0018. April 2023|Kategorien: Allgemein, Berichte G300m, Berichte Pistole|

In der Schützenstube der Regionalschiessanlage Lostorf in Buchs hat der traditionelle obligatorische Instruktionsrapport für das Feldschiessen im Aargau stattgefunden. Dabei nahmen die Verantwortlichen der 36 Schiessplätze zur Freude des neuen Feldchefs Thomas Scheuzger praktisch vollständig teil. Nachfolgend das offizielle Medienbulletin des AGSV dazu.  

27. März, 2023

Ein neues Vorstandsmitglied und zwei neue Ehrenmitglieder

Von |2023-03-30T17:04:29+02:0027. März 2023|Kategorien: Allgemein, Berichte Verband|

Diskussionsfreudige Delegiertenversammlung des Aargauer Schiesssportverbandes  

Ziemlich genau 180 Personen erschienen zur Delegiertenversammlung des Aargauer Schiesssportverbandes, die am Samstag in der Mehrzweckhalle Meisterschwanden stattfand. Erich Hunziker wurde neu in den Vorstand gewählt. Für ihre langjährigen Verdienste um den Schiesssport wurden Jürg «Jogi» Hitz und Jost Mathis zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Der erstmals die Versammlung leitende Peter Gautschi (Vordemwald) – er war vor Jahresfrist zum Präsidenten gewählt worden – freute sich über den Grossaufmarsch von Delegierten und Gäste. Von den Gästen überbrachten Grossratspräsident Lukas Pfisterer, Regierungsrat und Sportminister Alex Hürzeler, Meisterschwands Gemeindepräsident Ueli Haller. Schiessoffizier Adrian Boller sowie Beat Brun, der OK-Präsident des im Sommer im Freiamt stattfindenden Aargauer Kantonalschützenfestes und Werner Augstburger, der OK-Präsident des 200-Jahr-Jubiläums der Schützen im nächsten Jahr in Aarau, Grussadressen. Die illustren Redner nützten die Gelegenheit auf die Bedeutung des Schiesssportes hinzuweisen und dem Verband und den Delegierten für die Zukunft alles Gute und vor allem gute Treffer zu wünschen. Regierungsrat Hürzeler nutzte die Gelegenheit um auf die Bedeutung der Vereine, und insbesondere der Schiessvereine in einer sich zwar wandelnden, gleichwohl nach Traditionen suchenden Gesellschaft hinzuweisen. Er ermunterte in Sachen Nachwuchs weiterhin aktiv zu bleiben. Schiessoffizier Boller machte nicht nur auf die Einführung einer neuen Informatik in der Militärverwaltung aufmerksam, sondern wies auch darauf hin, dass das Einhalten der Sicherheitsvorschriften im Schiessbetrieb enorm wichtig ist. Beat Brun, der OK-Präsident des kantonalen Schützenfestes konnte von einer schönen Anzahl von Anmeldungen berichten. «Wir vermissen unter den Angemeldeten noch etliche Aargauer Schiessvereine. Die werden uns sicher nicht im Stich lassen», zeigte er sich inbezug auf die Teilnehmer aus dem Aargau zuversichtlich.

Finanzen gaben zu reden

Während die von Robert Wüest, einem der drei Ehrenpräsidenten des Verbandes, durchgeführten Wahlen keine grossen Wellen warfen – Sandra Boller und Marcel Brunner traten aus dem Vorstand zurück und konnten durch Erich Hunziker (Kirchleerau) diskussionslos ersetzt werden – , gab es um die Finanzen längere Diskussionen. Die Diskussion entstand um die vorgesehenen Entnahmen aus dem Kranzkarten-Konto. Sowohl für den Ausbau der Schiessanlage «im Lostorf» in Buchs AG wie auch zur Deckung des im Budget für das laufende Jahr vorgesehenen Mehrausgaben beantragte der Vorstand Entnahmen aus dem Kranzkarten-Konto. Tatsächlich ist es so, dass ein Teil der sich im Umlauf befindenden Kranzkarten gar nie eingelöst werden. Diese Kranzkarten sind mit mehr als einer Million Franken bilanziert. Im vergangenen Jahr resultierten für den Verband daraus Mehreinnahmen und auch das Budget 2023 rechnet mit einem Einnahmen-Plus. Die Diskussion zeigte gleichwohl einen gewissen Unmut unter den Delegierten, wenn nun Ausgaben mit Entnahmen aus dem Kranzkarten-Konto gedeckt werden. Letztendlich wurde zwar den vom Vorstand vorgeschlagenen Entnahmen zugestimmt. Dem Vorstand wurde jedoch auf den Weg gegeben, inskünftig mit dem Vermögen haushälterischer umzugehen. Ebenfalls wurde der Vorstand beauftragt, über die Verwendung der im Kranzkarten-Konto schlummernden Mittel ein Reglement auszuarbeiten. Präsident Peter Gautschi versprach, sich dieser Frage anzunehmen. Dies dürfte auch im Rahmen der laufenden Überarbeitung der Strukturen des Verbandes, an denen zwei Arbeitsgruppen arbeiten, geschehen.

Ehrungen zum Schluss

Die Verabschiedung der beiden scheidenden Vorstandsmitglieder Sandra Boller (Brugg) und Marcel Brunner (Rheinfelden) sowie die Ernennung von Jürg «Jogi» Hitz (Untersiggenthal) und Jost Mathis (Rudolfstetten) zu Ehrenmitgliedern gaben der Versammlung nach den Diskussionen um die Finanzen dann doch noch einen würdigen und schönen Abschluss. Von den scheidenden Vorstandsmitgliedern ist Marcel Brunner bereits Ehrenmitglied des Verbandes, während Sandra Boller versprach, auch nach ihrem Ausscheiden aus dem Vorstand weiterhin etliche administrative Arbeiten für den Aargauer Schiessportverband auszuüben.

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13. März, 2023

8. Aargauer Jugendschiessen als Vorbote des „Kantonalen“ in Muri

Von |2023-07-03T19:21:56+02:0013. März 2023|Kategorien: Allgemein, Berichte, Berichte Ausbildung|Tags: |

Am Aargauer Jugendschiessen können sich sowohl 50-m-Kleinkaliberschütz(inn)en wie 300-m-Schütz(inn)en beteiligen. (Archivfoto: wr)

Das 31. Aargauer Kantonalschützenfest in Muri hat bereits begonnen, und zwar mit der dezentralen Qualifikation des 8. Aargauer Jugendschiessens, an dem alle Nachwuchs-Gewehrschützinnen und -Gewehrschützen auf die 50- und 300-m-Distanz im ganzen Kantonsgebiet einbezogen werden. Mehr dazu im nachfolgenden Medienbulletin.

5. März, 2023

Immerhin viermal Silber für Aargauer Pistolenschützen an der Schweizer 10-m-Meisterschaft in Bern

Von |2023-03-05T23:30:27+01:005. März 2023|Kategorien: Allgemein, Berichte Ausbildung, Berichte G10/50m, Berichte Leistungssport, Berichte Pistole|

Den Aargauer Aushängeschildern im Pistolenschiessen, (von links) Dieter Grossen, Patrik Hunn und Tamara Vock, gelang an der Schweizer 10-m-Meisterschaft in Bern nicht alles wunschgemäss. (Archivbild: wr)

Der Aargauer Schiesssportverband hat an den Schweizer 10-m-Meisterschaften Gewehr und Pistole in Bern sechs Medaillen erobert. Nebst vier Podestplätzen mit der Pistole ragen die beiden Goldmedaillen der Behindertensportlerin Nicole Häusler heraus. Aber auch der Aargauer Gewehrnachwuchs sorgte für erfreuliche Resultate. Mehr dazu im nachfolgenden Medientext.

27. Feb., 2023

Ränge 10 (Elite) und 11 (Nachwuchs) am Schweizer Verbandsmatch Gewehr 10 m in Bern

Von |2023-02-27T23:31:58+01:0027. Februar 2023|Kategorien: Allgemein, Berichte, Berichte G10/50m, Berichte Leistungssport|

Die Aargauer Eliteschützen (von links) Geri Zoller, Mikael Vontobel und Selina Koch im Einsatz am Verbandsmatch Gewehr 10 m in Bern. (Foto: AGSV)

Die 10-m-Gewehrteams des Aargauer Schiesssportverbandes mussten sich am Verbandsmatch in Bern mit Klassierungen in der zweiten Ranglistenhälfte begnügen. Doch Leistungssportchef Marcel Brunner ist zuversichtlich, dass die Aargauer Aufbauarbeit im Bereich Gewehr 10 m bald Früchte tragen wird. Mehr dazu im nachfolgenden Medientext.

19. Feb., 2023

Aargauer 10-m-Meisterschaften in Aarau: starker Nachwuchs aus Fahrwangen (Pistole) und Obersiggenthal (Gewehr)

Von |2023-02-20T10:06:14+01:0019. Februar 2023|Kategorien: Allgemein, Berichte Ausbildung|

U17-Gruppenwertung bei der Pistolenkonkurrenz: Sieg für den PC Fahrwangen vor den beiden Teams der SG Baden. (Foto: wr)

Zum Abschluss der Aargauer 10-m-Meisterschaften fand in der Aarauer Kasernenhalle der Nachwuchstag statt. Bei den Pistolenschützen siegte der PC Fahrwangen in der Gruppenwertung vor zwei Teams der SG Baden. In der Einzelwertung gingen die Kategoriensiege an Rodrigo Mattmann (Fahrwangen/U13), Andrii Kaschuta (Zofingen/U15) und Marko Tobovic (Zofingen/U17).

Gewehr: Siege im Mannschaftswettkampf an Wettingen-Würenlos und Obersiggenthal
Der Mannschaftswettkampf eröffnete den Abschnitt der Gewehrschützen. Bei den U21-Schützen siegte Wettingen-Würenlos mit 1031 Punkten vor dem letzjährigen Sieger Obersiggenthal (1013) und Suhr (985). Die Kategorie U17 gewann die erste Mannschaft von Obersiggenthal ( 1030) vor Mettauertal (1028) und Suhr (919). Mettauertal hatte die U17-Konkurrenz im Vorjahr noch dominiert.

In der Einzelwertung siegte Joel Müller (Menziken-Burg/189) in der Stufe 4, Shruti Alexander (Obersiggenthal/181) in der Stufe 3, Alexander Lehmann (Lenzburg/156) in der Stufe 2 und Jessica Oeschger (Mettauertal/187) in der Stufe 1. Die U17-Gruppenwertung ging an Muri-Freiamt (500 Punkte) vor Obersiggenthal I (499) und Suhr (476). Wettingen-Würenlos dominierte die U21-Gruppenwertung mit 1100 Punkten vor Obersiggenthal (1066) und Suhr (1044).

18. Feb., 2023

Aargauer 10-m-Meisterschaften in Aarau: Titelgewinn für Darunee Frossard und Andrea Rossi mit dem Gewehr

Von |2023-02-19T13:05:10+01:0018. Februar 2023|Kategorien: Allgemein, Berichte, Berichte G10/50m, Berichte Leistungssport|

Darunee Frossard hielt im Final der Gewehrschützinnen ihre Wettingen-Würenlos-Vereinskollegin Selina Koch (hinten) sicher unter Kontrolle und gewann ihren dritten Aargauer 10-m-Meistertitel. (Foto: wr)

An den Aargauer 10-m-Meisterschaften in der Aarauer Kasernenhalle haben nach den Pistolen- die Gewehrschützen das Szepter übernommen. Bei den Frauen sicherte sich die Wettingerin Darunee Frossard ihren dritten 10-m-Meistertitel. Erstmals als Aargauer schoss Andrea Rossi. Der ehemalige Internationale siegte bei den Männern vor Ivan Füglister. Den U21-Juniorentitel gewann Fiona Kitanovic (Wil) dank eines soliden Finaldurchganges ungefährdet. Zum Auftakt hatten Alexander Buttazzo (Senioren) und Julia Jehle (U17) die ersten Aargauer Meistertitel geholt. Die Freiämterin Tina Risi eroberte den U15-Titel.

In der Qualifikation bei den Frauen dominierten zwei Schützinnen von Wettingen-Würenlos. Selina Koch (Seon) schoss sich mit 614,9 Punkten klar in die Favoritenrolle für den am Abend folgenden Final. Vereinskollegin Darunee Frossard kam auf 605,6 Zähler. Das dritthöchste Qualifikationsresultat schoss Vanessa Zürcher (Mettau) mit 599,9. Im Final zog dann Frossard ziemlich schnell vorne weg, büsste aber gegen Ende wieder etwas Vorsprung ein. Koch konnte davon nicht profitieren, weil sich zu wenig konstant schoss. „Ich wurde gegen Ende nervös und verlor etwas die Kontrolle“, erklärte Frossard nachher. „Das war während des ganzen Finals mein Problem. Ich hatte meine Nerven zu wenig unter Kontrolle“, beklagte Selina Koch, die sich mit 3,2 Punkten Rückstand ungefährdet Silber sicherte. Für Darunee Frossard ists nach 2018 und 2019 der dritte Aargauer Meistertitel auf die 10-m-Distanz. Das Duell um Bronze entschied Vanessa Zürcher (Mettau) gegen die Freiämterin Annemarie Keusch zu ihren Gunsten.

Andrea Rossis Titelgewinn mit Ansage
Auf diese Saison hin ist der ehemalige CISM-300-m-Gewehrschütze zu den Sportschützen Muhen gekommen. Er ist damit schiesstechnisch ein Aargauer, obwohl er im solothurnischen Eppenberg-Wöschnau wohnhaft ist. Gleich beim ersten kantonalen Einsatz setzte der Altinternationale eine „Duftmarke“. Der 31-jährige Topschütze gewann in Aarau die Qualifikation bei den Männern mit 610,3 Punkten vor Ivan Füglistaler (606,4) und dem Neuenhofer Nicola Bendig (599,9).

Im Final liefs dem Neo-Aargauer zwar nicht rund, doch auch die Konkurrenz kämpfte mit der Konstanz. Im zweiten Schuss unterlief Rossi ein blanker Achter. „Danach schoss ich ohne grosse Ambitionen weiter.“ Dieser Druckabbau wirkte sich positiv aus. Schon nach 12 Schüssen übernahm er die Führung. Zwar blieb Ivan Füglistaler vorerst dran, aber in der Schlussphase schoss der gebürtige Tessiner präziser und siegte mit 235,6:232,4. „Das war ein Chrampf, aber hat trotzdem Spass gemacht“, kommentierte Rossi seine erfolgreiche Aargauer Premiere. Der geschlagene Ivan Füglister musste eingestehen: „Weil mir das langsame Schiesstempo im Final nicht behagt, muss ich mit Silber zufrieden sein.“

Alexander Buttazzo freute sich sehr über den Titelgewinn mit neuem Aargauer Seniorenrekord. „Ich musste kämpfen und etwas umstellen, als ich in der zweiten Zehnerpasssen nicht mehr so gut traf. Aber der Kampf hat sich gelohnt“, resümierte der ehemalige Spitzenleichtathlet. Beim U17-Nachwuchs hatte die spätere Siegerin Julia Jehle nach gutem Beginn ebenfalls in der zweiten Zehnerpasse zu beissen. Doch in der zweiten Hälfte war die Gipf-Oberfrickerin die klar beste Schützin im Feld und siegte schliesslich mit 8,1 Zählern Reserve auf Lazar Todorovic aus Nussbaumen. Bronze ging an den Uezwiler Dominik Koch.

Fiona Kitanovic mit Kostanz im U21-Final
Beim U21-Nachwuchs setzten sich in der Qualifikation erwartungsgemäss die beiden Titelanwärterinnen der Sportschützen Mettauertal an die Spitze. Fiona Kitanovic übertraf mit 609,4 Punkten ihre Kollegin Nina Staudacher um 9,5 Zähler. Im Final begann Staudacher mit 7,5 und 7,4 Punkten, womit der Weg an der Spitze für Kitanovic frei war. Zwar schoss sie in der Schlussphase nicht mehr konstant, doch ingesamt reichten 240,5 Punkte aus 24 Schüssen ungefährdet zum U21-Titelgewinn. „Ich hatte in meinen neuen Schiesskleidern etwas heiss und störte mich an den langen Pausen zwischen den Schüssen. Aber insgesamt bin ich zufrieden.“ Nina Staudacher kämpfte sich bis auf den 2. Platz vor, lag aber am Ende doch 5,8 Zähler hinter ihrer Vereinskollegin. Der Menziker Joel Müller rettete trotz abbauender Tendenz noch Bronze vor dem Rupperswiler Adrian Gross.

Den 20-Schuss-Wettkampf der U15-Kategorie gewann die Aristauerin Tina Risi mit 157,7 Punkten vor der Rupperswilerin Lou Fischer (151,3) und dem Untersiggenthaler Nanda Bender (145,6).

18. Feb., 2023

Zweiter Tag der Aargauer 10-m-Meisterschaften in Aarau: Pistolenschütze Dieter Grossen zitterte sich zum 72. Titel

Von |2023-02-18T15:20:29+01:0018. Februar 2023|Kategorien: Allgemein, Berichte Leistungssport, Berichte Pistole|

Pistolen-Toptrio im Finaleinsatz: (von links) Dieter Grossen, der nachmalige erfolgreiche Titelverteidiger, Patrik Hunn (Silbermedaillengewinner) und Qualifikationssiegerin Tamara Vock, die sich im Final mit Rang 4 begnügen musste. (Foto: wr)

Pistolenschützen Dieter Grossen hat in Aarau seinen 72. Aargauer Meistertitel gewonnen. In der 10-m-Meisterschaft für Druckluftwaffen siegte er im Final der Männer und Frauen trotz zittrigem Ende vor dem Wohler Patrik Hunn und dem Brittnauer Bernhard Kayser. Ein Ausrufezeichen setzte Juniorensieger Rogerio Jörg.

In der Aarauer Kasernenhalle läuft der 2. Tag der Aargauer 10-m-Meisterschaften. Zum Auftakt hatte die Sarmenstorfer Pistolenschützin Tamara Vock der männlichen Konkurrenz den Tarif erklärt. Sie gewann mit 562 Punkten die Qualifikation vor Patrik Hunn (559) und Titelverteidiger Dieter Grossen (554). Der Final zeigte dann einmal mehr auf, dass alles wieder bei Null beginnt. Dies bekam Tamara Vock zu spüren. Immerhin kämpfte sie um Bronze. Doch in der entscheidenden Phase versagten die Nerven, und der Westaargauer Bernhard Kayser schnappte ihr die Medaille weg.

Zitterpartie auch um Gold
An der Spitze schien Titelverteidiger Dieter Grossen lange ungefährdet. Der 49-jährige Full-Reuenthaler wies nach dem 23. Schuss 1,9 Punkte Reserve auf den überraschend starken Patrik Hunn auf. Doch im 24. und letzten Schuss zitterte auch die Hand des Routiniers, und als er nur 8,3 Punkte erzielte, ging ein Raunen durchs Publikum in der Kasernenhalle. Doch fast gleichzeitig schoss Hunn ebenfalls „nur“ 8,9 Punkte, womit er die sozusagen goldene Gelegenheit verpatzte. „Ich gab ihm eine Chance“, flachste Grossen unmittelbar danach. Der sieggewohnte Nordostaargauer klagte über sein aktuelles Problem, dass er viele Schüsse „herausmurksen“ müsse. „Ich brauche zurzeit einfach zu lange beim Zielen.“ Grossen hatte deshalb zu Beginn des Finals Mühe und lag vorerst nicht an der Spitze. Doch der Routinier bewahrte Ruhe und sicherte sich mit dem Glück des Tüchtigen seinen 72. Kantonalmeistertitel. Hunn erzählte im letzten Schuss von demselben Problem: „Es zitterte bei mir, und der Schuss musste einfach raus.“ Schliesslich zeigte er sich aber auch mit Rang 2 vollauf zufrieden.

U21-Sieger Rogerio Jörg eine Klasse für sich
Bei den Junioren lagen nach der Qualifikation erwartungsgemäss die beiden grossen Aargauer Pistolentalente Rogerio Jörg (548 Punkte) und Ayleen Paolozzi (539) an der Spitze. Im Final zog der favorisierte Jörg schnell davon. „Herzliche Gratulation, du Wildsau“, schüttelte ihm der Kölliker Vereinskollege und Bronzegewinner der Elite, Bernhard Kayser, am Ende mit besonderen Worten die Hand. Rogerio Jörg übertrag mit 235,4 Finalpunkten aus 24 Schüssen nicht nur Elitesieger Dieter Grossen, sondern verbesserte auch seinen eigenen Aargauer Junioren-Finalreekord. „Das war meine Motivation“, sagte der 18-jährige Kölliker nach der beeindruckenden Leistung. „Aber zuletzt wurde ich doch nervös, als das Publikum zu klatschen begann.“ Dennoch beendete er sein Pensum mit 9,3 und 9,4 Punkten, womit er Dieter Grossen um 1,1 Punkte übertraf. „Jetzt strebe ich an der Schweizer Meisterschaft eine Medaille an“, blickt Rogerio Jörg bereits wieder vorwärts.
Die zweitklassierte Ayleen Paolozzi (Sarmenstorf) gab sich angesichts der Topleistung von Jörg zufrieden mit der Silbermedaille. „Wir trainieren oft miteinander, ich weiss, was er kann“, resümierte die Freiämterin mit erstaunlicher Gelassenheit. Dahinter gewann der Badener Diego Zünd ebenso souverän Bronze.

Klarer Sieg für Doris Burkhardt
Bei den Pistolen-Veteranenschützen distanzierte die ehemalige Internationale Doris Burkhardt (Schöftland) ihre männlichen Konkurrenten deutlich. Sie gewann dieses 40-Schuss-Programm mit 363 Punkten vor Rudolf Brand (Frick/354) und Hans Peter Zimmermann (Kleindöttingen/353).

U21-Final: Rogerio Jörg (rechts) siegte mit neuem Aargauer Junioren-Finalrekord vor Ayleen Paolozzi und Diego Zünd.
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